Kategorie: Biographiearbeit

Oktober

Oktober

Die Herbstkühle lässt die Blättern in Farben leuchten, die an die Sommersonne erinnern, mit denen die Bäume uns erfreuen.
Viele Früchte sind bereits geerntet, manche reifen noch. Die Pflanzen welken, die Blätter werden abgeworfen.
Mit den Früchten reifen auch die Samen, das Zukünftige, die Idee der Pflanze.
Auf engstem Raum zusammengepresst und doch unendlich groß. All die kommende Entfaltung bereits in sich tragend.
In sich konzentriert sich ganz verschenkend in Überfülle. Auch die vielen Samen, die nicht zur neuen Pflanze werden, gehören dazu.
Der Wandlungsprozess der Pflanzen besteht aus einem großen Atmen, ein sich Ausdehnen im Sommer und wieder Zusammenziehen im Winter.
Was liegt dazwischen? Welche Anregung für unser Leben können wir darin finden? Anregung für die biografische Herbsteszeit ab 42, aber auch für alle Wandlungsprozesse in jedem Lebensalter.

Lassen sie sich inspirieren und kommen zu meinem Seminar:

November

November

Raureif auf Hagebutten

Der Herbst, der November, hat uns seine Signatur gezeigt.
Frost, Nebel, Kälte, Verwelken und Absterben. Innehalten, nach innen gehen, Wärme suchen.
Es ist kein Wunder, dass in diesem Monat auch die Totengedenktage sind. So wie auch am Ende des 8. Jahrsiebts, wenn es auf die 56 zugeht, die eigene Endlichkeit uns mehr oder weniger stark anfasst.
Nach der Fülle, die in diesem Jahrsiebt auch erlebt werden kann, die Übersicht, die aus der Erfahrung entstanden ist und gerne weiter gegeben wird, kommt wie plötzlich die Erkenntnis, dass es so nicht ewig weiter gehen wird.
Das fordert heraus und kann in eine Sinnkrise führen.

Juli – August – September

Juli – August – September

Frankreich

Die Sommer-Sonnenzeit im Lebenslauf entspricht der Zeit zwischen 21 und 42 Jahren.

Wir sind erwachsen geworden. Wir haben die meisten Kräfte zur Verfügung, um in der Welt zu wirken, zu gestalten und etwas aufzubauen.
Beruflich oder familiär, es ist eine Zeit, in der wir unsere Wünsche und Intentionen versuchen zu realisieren. Mit Verstand, wachsendem Realitätssinn und Engagement.
In den zwanziger Jahren noch voller Entdeckerfreude, suchend nach der passenden Umgebung.
In den dreißiger Jahren schon selbst formend und gestaltend.

Wenn der Lebenssommer zu Ende geht, wie Anfang September der Sommer des Jahres, dann klopfen ganz leise die Fragen an.
Haben wir diesen Sommer gut genutzt? Können Früchte reifen? Ist die gewählte Umgebung stimmig?
Braucht es eine Wandlung?

April, Geburt, 1. Jahrsiebt

April, Geburt, 1. Jahrsiebt

Unglaublich, dieser Aufbruch der Natur in der Frühlingszeit. Keimlinge bohren sich durch die Erde, schieben altes Laub beiseite oder durchstoßen es gar, Knospen werden dick und springen auf.
Welch Lebenskraft!
Ebensoviel Lebenskraft braucht es, um eine Geburt zu durchstehen, jedes Mal ist es für Mutter und Kind auch eine Begegnung mit dem Tod. Eine Extremsituation wie sonst nur in Ausnahmefällen wieder im Leben.
Das Kind kommt an und ist schutz- und hilflos.
Voller Vertrauen, dass sich jemand seiner annimmt, dass es bekommt, was es zum Leben braucht und dass es lernen darf, wie man sich in dieser Erdenwelt verhält.
Alles ist neu: das Atmen, das Verdauen, das Bewegen, das Sprechen lernen, das Verhalten, das Aufrichten, das Denken und auch das Sozialverhalten.
Und langsam verbindet sich die Seele mit dem Erdenkörper, gestaltet und formt ihn, so gut es eben geht unter all den Bedingungen, die sie vorfindet.  
Seinen Abschluss findet dieses Ausgestalten im Bilden der eigenen individuellen Zähne.

Man kann sich fragen: Wie waren meine Bedingungen?
Was habe ich bekommen, wovon zuviel, wovon zu wenig?
Wie habe ich gelernt, damit zu kooperieren, mich den Gegebenheiten anzupassen, weil davon mein Überleben abhing?
Welche Verhaltensmuster haben mir geholfen? Brauche ich sie heute noch oder kann ich sie ablegen?
Als kleines Kind ist der Mensch sehr offen, ganz verbunden mit seiner Umgebung, nimmt alles tief auf und all dies prägt seine Körperlichkeit.
Das ist notwendige Voraussetzung für den unglaublich großen Lern- und Entwicklungsprozess in dieser Zeit.
Doch damit prägt es unseren Körper, den wir unser Leben lang brauchen. Es sitzt tief.
Doch es gibt Möglichkeiten, auch dies zu bearbeiten. Z.B. in einer Therapie.

März und Schwangerschaft

März und Schwangerschaft

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen, Krokusse, Märzenbecher setzen erste bunte Farbtupfer, die Kraniche sind über uns nach Norden gezogen, die Lerchen jubilieren über den Feldern.
Aber noch ist es (wieder) kalt, noch hat der Frühling nicht begonnen, noch liegt das welke Herbstlaub, wenn gleich der Frühlingssturm tüchtig aufräumt.
Diese Zeit, in der wir oft so voller Erwartung sind, können wir im Lebenslauf vergleichen mit der Zeit vor der Geburt.
Das Kind kündigt sich an, wird sogar indirekt sichtbar, bewegt sich, alle sind in Erwartung, aber noch ist es nicht geboren.
Noch gibt es nur die leise Ahnung, was für ein Wesen da auf die Welt kommen will.


So möchte ich anregen, sich die eigene Schwangerschaft wieder ins Gedächtnis zu holen.
Wie war damals die Lebenssituation meiner Eltern? Wie haben sie sich vorbereitet auf mich?
Gab es besondere Ereignisse?
Haben sie mich lange ersehnt oder bin ich so plötzlich hereingeplatzt wie neulich die warmen Frühlingstage?
So wie wir auf die Welt kommen, schreiben wir eine ganz individuelle Signatur unserer Individualität in die Welt hinein.
Und immer wieder erleben wir auch weiter im Lebenslauf solche Zeiten der “Schwangerschaft”, in denen sich neues vorbereitet.