April, Geburt, 1. Jahrsiebt
Unglaublich, dieser Aufbruch der Natur in der Frühlingszeit. Keimlinge bohren sich durch die Erde, schieben altes Laub beiseite oder durchstoßen es gar, Knospen werden dick und springen auf.
Welch Lebenskraft!
Ebensoviel Lebenskraft braucht es, um eine Geburt zu durchstehen, jedes Mal ist es für Mutter und Kind auch eine Begegnung mit dem Tod. Eine Extremsituation wie sonst nur in Ausnahmefällen wieder im Leben.
Das Kind kommt an und ist schutz- und hilflos.
Voller Vertrauen, dass sich jemand seiner annimmt, dass es bekommt, was es zum Leben braucht und dass es lernen darf, wie man sich in dieser Erdenwelt verhält.
Alles ist neu: das Atmen, das Verdauen, das Bewegen, das Sprechen lernen, das Verhalten, das Aufrichten, das Denken und auch das Sozialverhalten.
Und langsam verbindet sich die Seele mit dem Erdenkörper, gestaltet und formt ihn, so gut es eben geht unter all den Bedingungen, die sie vorfindet.
Seinen Abschluss findet dieses Ausgestalten im Bilden der eigenen individuellen Zähne.
Man kann sich fragen: Wie waren meine Bedingungen?
Was habe ich bekommen, wovon zuviel, wovon zu wenig?
Wie habe ich gelernt, damit zu kooperieren, mich den Gegebenheiten anzupassen, weil davon mein Überleben abhing?
Welche Verhaltensmuster haben mir geholfen? Brauche ich sie heute noch oder kann ich sie ablegen?
Als kleines Kind ist der Mensch sehr offen, ganz verbunden mit seiner Umgebung, nimmt alles tief auf und all dies prägt seine Körperlichkeit.
Das ist notwendige Voraussetzung für den unglaublich großen Lern- und Entwicklungsprozess in dieser Zeit.
Doch damit prägt es unseren Körper, den wir unser Leben lang brauchen. Es sitzt tief.
Doch es gibt Möglichkeiten, auch dies zu bearbeiten. Z.B. in einer Therapie.